Die Gastronomie liebt es, Grenzen zu überschreiten, Kulturen zu verschmelzen und neue Geschmackswelten zu erschaffen. Doch dabei gerät sie immer wieder in die Kritik: kulturelle Aneignung lautet der Vorwurf.
Was bedeutet das genau? Und wie können Köch:innen und Restaurants diesem Thema gerecht werden, ohne ihre Kreativität zu verlieren?
Der Vorwurf: Kapitalisierung ohne Respekt
Helen Fares, Moderatorin und Bildungsaktivistin, erklärt: „Es geht um die Kapitalisierung von Kulturgütern, ohne die Kultur zu würdigen.“ Für viele Menschen sind kulinarische Traditionen nicht nur Rezepte, sondern Teil ihrer Identität. Wenn diese ohne Verständnis für ihren Ursprung oder Respekt für die Kultur vermarktet werden, entsteht das Gefühl, dass ihre Wurzeln nur für Profit genutzt werden – während die Menschen, die diese Kulturen repräsentieren, oft Rassismus und Diskriminierung ausgesetzt sind.
Das Problem? Das „Rosinenpicken“: Die besten Aspekte einer Kultur werden herausgegriffen, ohne sich mit ihrer Geschichte, Bedeutung oder den Menschen dahinter zu beschäftigen.
Der Gegenstandpunkt: Respekt statt Einschränkung
Doch wie lässt sich Kreativität und Offenheit in der Küche bewahren, ohne in kulturelle Aneignung abzugleiten? Fares betont: „Köch:innen sollten sich keinesfalls auf die Küche ihrer eigenen Herkunftskultur beschränken.“ Vielmehr sei es wichtig, achtsam und respektvoll mit Rezepten und deren Ursprung umzugehen.
Die Lösung:
1. Bewusstsein schaffen: Wer Rezepte oder kulinarische Elemente aus anderen Kulturen nutzt, sollte ihre Geschichte und Bedeutung verstehen und transparent machen.
2. Respekt zeigen: Das heißt, authentische Zutaten verwenden, traditionelle Techniken lernen und die Ursprünge in der Kommunikation würdigen – ob in der Speisekarte, auf der Website oder im Gespräch.
3. Zusammenarbeiten: Köchinnen und Köche könnten Menschen aus den entsprechenden Kulturen einbinden, sei es durch Beratung, Partnerschaften oder den direkten Dialog.
Unsere Meinung: Rebels mit Respekt
Die Gastro Rebels glauben daran, dass Kochen eine universelle Sprache ist – ein Brückenbauer zwischen Kulturen. Gleichzeitig liegt es in unserer Verantwortung, die Geschichten hinter den Gerichten zu erzählen, statt sie nur zu servieren.
Wir fordern die Branche auf, sich mutig mit diesen Themen auseinanderzusetzen. Denn kulturelle Aneignung muss nicht der Endpunkt sein. Wenn wir die Wurzeln der Gerichte ehren, Menschen und Traditionen sichtbar machen und Dialoge führen, können wir zeigen, dass Gastronomie mehr ist als Profit: Sie ist ein Ausdruck von Respekt, Vielfalt und Kreativität.
Kochen heißt verbinden – aber immer auf Augenhöhe.
Was denkt ihr? Lasst uns über Respekt, Kreativität und die
Zukunft der Gastronomie sprechen!